Ilse Aichinger, geboren am 1. 11. 1921 mit ihrer Zwillingsschwester Helga als Tochter einer (jüdischen) Ärztin und eines Lehrers. Kindheit in Linz und (nach der frühen Scheidung der Eltern) in Wien. Dort war sie mit ihrer Mutter und den Verwandten mütterlicherseits der Verfolgung durch die Nazis ausgesetzt. Ein Studium (der Medizin) konnte sie auf Grund der Rassengesetze erst nach Kriegsende beginnen, brach es aber nach fünf Semestern ab, um den Roman „Die größere Hoffnung“ zu Ende zu schreiben. Ab 1950 Arbeit im S.Fischer Verlag (wo inzwischen der Roman erschienen war) und an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. 1953 Heirat mit dem Schriftsteller Günter Eich, den sie auf einer frühen Tagung der Gruppe 47 kennen gelernt hatte. 1954 Geburt des Sohnes Clemens (der ebenfalls Schriftsteller wurde), 1957 der Tochter Mirjam (die heute Bühnenbildnerin ist). Die Familie lebte zunächst in verschiedenen Dörfern Bayerns, danach, ab 1963, in Groß Gmain bei Salzburg, an der deutsch-österreichischen Grenze. 1972 Tod Günter Eichs. 1984 Übersiedlung Ilse Aichingers nach Frankfurt/M., 1989 nach Wien. 1998 Tod des Sohnes Clemens Eich. 2000 Beginn der Kolumnentätigkeit für den Wiener „Standard“, ab 2004 für „Die Presse“. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Akademie der Künste, Berlin, ...